Alexander Alldridge, Jens Bischoff,
Andreas Bruchmann, Jürgen Fleck,
Ulrich Hehl, Ingo Müller,
Dirk F. Raetzel et. (sic) al.

Querschläger – Ein Semester-Fortsetzungsroman

1996
88 S., mit 2 Abbildungen und 29 Illustrationen
von Alexander Alldridge und Jürgen Fleck,
ohne INVN


Stimmen zum Buch

Ich habe mich gefreut, wirklich gefreut, aber warum? Keine Ahnung, aber ich freue mich trotzdem.
Karen A. Pax-Lawdle

Eine Seite folgt der anderen, schwungvoll, ekstatisch. Man spürt das schöpferische Fundament, das dieses Kollektiv in den Stein der großen Literatur gehauen hat.
Rank Lealaw Pedax

Ein Autorenkollektiv? Nein! Ein vielzelliger Organismus von Individualisten? Vielleicht. Spielt das eine Rolle? Sicherlich nicht, denn nur dies zählt: Ein nie versiegender Erzählfluß, gespeist von Quellen verschiedenen Ursprungs, die vereinigt in einem Strom pulsieren, verschwinden, wieder auftauchen oder aber imaginäre Quellen suggerieren, die sich nach immer neuen Verzweigungen auftun.
Alexander Pawlak

P.P.S. Eine Kritik des Romanprojektes versuche ich noch.
Martin Müller

P.P.S. Ich bin scheinbar nicht in der Lage, eine Kritik des Romanprojektes zu schreiben, obwohl ich das manchmal gerne tun würde.
Martin Müller

Über das Buch

Dieses Buch ist gewissermaßen die Keimzelle des non volio-Verlages und es trägt bereits das verlagstypische Charakteristikum der Vielstimmigkeit in und an sich. Das Entstehen des Querschläger verdankt sich einer sterbenslangweiligen Numerik-Vorlesung an der Philipps-Universität Marburg. Langeweile gebiert meist nur das starre Stieren auf das Chronometer, das die abzusitzende Zeit unerbittlich in endlose Sekunden teilt, es kann sich aber auch in einem kollektiven Anfall schrankenloser Kreativität entladen. Im Elmsfeuer funkenschlagender Geistesgewitter verwandeln kapriolenschlagende Kurzschlüsse den vormals quälenden Augenblick in gefrorene Ewigkeit, oder so ähnlich. Und so füllte sich herumgereichtes Papier durch das Werk vieler Hände und Stimmen, während der Mathematik-Professor sein Vorlesungsskript buchstabengetreu der Tafel ankreidete, welche dieses klaglos und geduldig wie immer hinnahm. Es ist sicherlich nicht übertrieben, festzustellen, dass der energetische Schwung eines Alexander Alldridge den Roman vom ersten kreativen Funken, den Martina Nübling entzündete, bis in den Druck getragen hat.

Zum Inhalt wurde viel, verschiedenes und anderes gesagt. Treffend, ohne jedoch beleidigend sein zu wollen, erhebt sich dabei die Stimme der Literaturkritikerin Anagra Dex Lillederd über die mediokre Durchschnittlichkeit zeitgenössischer Feuilletonismen: "Vier Welfen in einem widerstreitenden Wirrwarr umzäunender Eindrücke. Diese Worte könnten den Inhalt dieses Romans wiedergeben. Das ist dennoch nicht der Fall. Wir begeben uns vielmehr in eine empfindliche Welt, befehdet und umgarnt von unterirdischen Widersprüchen, verfolgt von den umbarmherzigen Konsequenzen der Universellen Ableitbarkeit Aller Dinge, die sich einstellt, wenn alles wahr und alles falsch wird. Soliloquierende Computer, aufständische Espressomaschinen, moralisierende Außerirdische und katzenliebende Mathematiker begegnen uns in diesem Roman; wir erforschen die halluzinogenen Qualitäten der Hirse und Anwendungen von Zählschleifen in der Antriebstechnik. Eine in leuchtenden, kräftigen Farben abgebildete Welt, eine pulsierende, äußerst lebendige, eminent emotionelle, fulminante, glitzernde Welt ist die Welt von QUERSCHLÄGER."

Worum geht es aber nun wirklich in diesem Buch? Das mag die unbefangene Leserin und der unbefangene Leser nach ein- oder mehrmaliger Lektüre selbst entscheiden. Der befangenen Leserin und dem befangenen Leser sei gesagt, dass sich das geschilderte Geschehen um die Person Ferhassi Terquardt dreht oder auch nicht. In jedem Fall ist das Werk durchdringend unterirdisch und konsequent paranoid. Es enthält zudem bis dahin unveröffentlichte Texte von Hubi Grotjepotje, Paul Ceran und einen Auftritt des großen Dichters Karl Lang!