Die Ruine Schartenburg liegt auf dem Westabhang
eines Höhenrückens, der vom Massiv des Hohen Dörnberg
(579m) nach Norden verläuft. Seine höchsten Erhebungen sind
der Kleine und Große Schreckenberg (475 und 460m - in dieser
Reihenfolge!) sowie der Schartenberg (404m). Entlang des Westabhanges,
der in das Tal der Warme abfällt, läuft hier der
Fulda-Diemel-Wanderweg (Weg F07 des
HWGHV). An
einer der steilsten Stellen des Hanges, südöstlich des Gutes
Rangen, steht der Bergfried als einziges deutlich sichtbares Relikt der
Ruine. Im Sommer ist er nicht zu sehen, erst im Winter ohne die
Blätter der umgebenden Bäume kann man die Position erahnen.
Der Wanderweg macht am Zugang zur
Burg eine scharfe Kurve um eine Bergnase herum, die sich westlich
weiter ausdehnt un d dann die Basis für
die Burg bildet. Vom Weg getrennt ist der Burgbereich durch einen
tiefen
Graben, der sich in einem Winkel um diese Bergnase herumzieht. Der in
der
Vergangenheit von Besuchern am meisten benutzte Zugang liegt
nördlich und führt durch den teilweise eingefallenen
Burggraben steil nach
oben zum Fuß des Bergfriedes. Der originale Eingang dürfte
zunächst parallel zum Graben am Südrand der Anlage gelegen
haben, der dann
in einen Hof geführt haben dürfte. Derzeit ist der Zugang zur
Anlage wegen Einsturzgefahr verboten.
Der Bergfried selbst ist rund und relativ hoch, aber am Westrand an
der Wetterseite rund zur Hälfte eingebrochen. Es ist kein loses
Schuttmaterial zu sehen. Die am Fuß breiten Mauern verjüngen
sich nach oben
stockwerkweise deutlich. Zu einem unbekannten Zeitpunkt in der
Vergangenheit
wurde ein Tunnel in die Basis des Turmes gebrochen, der ins Innere
führt.
Lange schreibt 1894, dieser sei "erst
ganz
neuen Datums". Dieser Tunnel ist eng und einsturzgefährdet. Im
Inneren
des Tunnels sind Reste der Einbauten zu erkennen, d.h., Stützen
und
Löcher für Balken und Zwischenböden. Die Bruchstellen
des
Turmes waren mit Bäumen (Birken und Eschen) bewachsen, die auf die
Dauer
das Mauerwerk gesprengt hätten, bei der Turmsanierung aber
entfernt werden. Die Mauern sind aus dem lokal verfügbaren
Kalkstein gemauert, dessen Farbe von feuerrot (Brandspuren) bis
cremeweiß wechselt.
Der Fuß des Bergfriedes bildet den höchsten Punkt der
Anlage. Nach Westen liegt eine Stufe, die von nur schwach erkennbaren
und mit Stachelbeerbüschen bewachsenen Mauerresten aus Kalkstein
gesäumt ist. Sie dürfte den - oder einen? - Burghof gebildet
haben. Die ursprüngliche Außenmauer ist nur in Ansätzen
erkennbar, die sich von innen nicht erkennen lassen. Von außen,
d.h. von unten, da der Berg sehr steil abfällt, erscheinen sie
durchschnittlich rund einen bis stellenweise zwei Meter hoch. Nach
Norden trennt ein tiefer Graben den Bergfried-Teil der Burg vom
Nordteil, dessen höchsten Punkt wiederum eine runde Maueranlage
bildet. Sie ist jedoch nicht über das Bodenniveau heraus erhalten
und reicht in den Boden
hinein. Sie ist das Fundament eines zweiten Turmes. Nach Nordwesten
schließen sich zwei weiteren Terrassen an, die als weitere Teile
der Burg zu deuten sind. An
deren Rand fällt der Berg sehr steil zum Warmetal ab. In diesem
Nordteil
der Burg sind nur geringe Mauerreste erhalten, während die Form
des
Berges deutliche Spuren menschlicher Formung zeigt.
© non volio 2004, letzte
Änderungen Nov. 2006